Was ist der Deckungsbeitrag und wie wird er berechnet?

Die Deckungsbeitragsrechnung entwickelte sich in den 30er Jahren aufbauend auf dem Verständnis, dass die Produktionsmenge als Variable einen maßgeblichen Einfluss auf den Periodenerfolg eines Unternehmens hat. Diese Variable muss ins Verhältnis zu den Fixkosten gesetzt werden, da sie im relativen Vergleich an Gewichtung verliert, je höher die Produktionsmenge ist. Es geht also um die Errechnung des Betrages, der zur Deckung der Fixkosten benötigt wird. Das macht den Deckungsbeitrag so entscheidend in der Kosten- und Margenkalkulation. 

Bei den Fixkosten unterteilt man in Produkt fixe Kosten (z.B. Zertifikate), Fixkosten einer Produktgruppe (z.B. Lagerkosten) und in Unternehmensfixkosten (z.B. Kosten der Mitarbeiter). Variable Kosten beschreiben alle Kosten, die mit der Produktionsmenge steigen oder sinken (z.B. Transportkosten, Rohstoffe, Arbeitsaufwand). 

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Die verschiedenen Möglichkeiten zur Berechnung des Deckungsbeitrages (DB1, DB2, DB3, DB4) eignen sich ideal zur Ermittlung des Betriebsergebnisses. Darüber hinaus verschaffen die Rechnungen eine Aufstellung der Kostenstruktur für das jeweilige Produkt und ermöglichen in Kombination mit passenden Maßnahmen eine effizientere Produktion.

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Deckungsbeitrag DB 1 

Für den DB1 gibt es zwei verschiedene Varianten, um eine Aussage über den Betriebserfolg treffen zu können. 

  • Variante 1 (primär genutzt) 
  • Umsatzerlöse – variable Kosten = DB1
  • Variante 2
  • Auch bekannt als „relativer Deckungsbeitrag“. Bei unterschiedlicher Produktionskraft (z.B. durch unterschiedliche Maschinen, die alle den gleichen Prozess ausführen) wird die sogenannte „Produktionskraft“ als Zeiteinheit mit einbezogen 
  • Stückdeckungsbeitrag / Zeiteinheit = relativer DB1

Deckungsbeitrag DB 2 

Um die Deckungsbeiträge um ein Stück weiter aufzubrechen und ein leichter zu analysierendes Ergebnis zu erhalten, wird der DB2 genutzt. Müssen für eine Produktherstellung beispielsweise verschiedene Designs angefertigt oder spezielle Maschinen verwendet werden, fließen diese als Produktfixkosten mit ein. 

  • DB1 – Produktfixkosten = DB2

Deckungsbeitrag DB 3 

Für ein noch genaueres Ergebnis, bei dem eine Reihe weiterer Fixkosten mit einfließen, ist der DB3. Dieser berücksichtigt zusätzlich die Gruppenfixkosten, die einzelnen Produktgruppen zugeordnet werden können. 

  • DB2 – Gruppenfixkosten = DB3

Deckungsbeitrag DB 4 

Der DB4 (irrelevant für die meisten kleinen & mittelständischen Unternehmen) inkludiert darüber hinaus die Bereichsfixkosten. Bereichsfixkosten fallen an, wenn bestimmte Fixkosten für verschiedene Produktgruppen anfallen. 

  • DB3 – Bereichsfixkosten = DB4 

Deckungsbeitragsrechnung – 1,2 & 3 als Beispiel 

  Preis in €  Beispiele 
VK-Preis je Stück  + 50,00   
Variable Stückkosten  – 20,00   
= Stückdeckungsbeitrag  = 30,00   
x Absatzmenge (Stückzahl)  5.000   
= Deckungsbeitrag 1  + 150.000,00   
– Produktfixkosten  30.000,00  z.B. Lagerkosten 
= Deckungsbeitrag 2  + 120.000,00   
Gruppenfixkosten  10.000,00  z.B. spezielle Maschinen 
= Deckungsbeitrag 3  + 110.000,00   
– Bereichsfixkosten  -20.000,00  z.B. Verwaltungskosten 
= Deckungsbeitrag 4  + 90.000,00   
– Unternehmensfixkosten  – 45.000,00  z.B. Personalkosten 
= Betriebserfolg (DB5)  + 45.000,00   

 

Hinweis: Die Tabelle soll nur sehr reduziert deutlich machen, welche Bestandteile in die Deckungsbeitragsrechnung mit einfließen. In der Praxis wird oft eine große Anzahl weiterer Faktoren mitbeachtet. Auch die Aufteilung zwischen variablen und fixen Kosten ist oft schwieriger als hier dargestellt. Wichtig ist die Genauigkeit der Datenerfassung – die zum einen entscheidend für die Genauigkeit der Berechnung von wichtigen Kennzahlen ist und zum anderen die Eindeutigkeit bei der Differenzierung von Grenzen darstellt.  

Deckungsbeitrag und PPC – Bedeutung für den ACoS im Amazon Advertising

Der ACoS (Advertising Cost of Sale) beziffert den prozentualen Anteil der Kosten in Abhängigkeit zum entstandenen Umsatz, der durch eine Werbekampagne erzielt wurde. Um den Produktverkauf auch in den Werbekampagnen profitabel zu halten ist es entscheidend, den Ziel-ACoS entweder unter die Gewinn-Marge zu setzen oder zumindest mit der Gewinn-Marge gleichzusetzen. Für diese Aufgabe eignen sich die verschiedenen Varianten der Deckungsbeitragsrechnungen ideal. Je nachdem, wie umfangreich man die Fixkosten in die Deckungsbeitragsrechnung mit einbinden will, eignen sich für Amazon Seller & Vendoren vor allem DB1, DB2 und DB5. Diese Rechnungen beinhalten die wichtigsten Fixkostenpunkte und beziehen auch die allgemeinen Unternehmensfixkosten mit ein. Der somit errechnete „Betriebserfolg“ beschreibt auf Produktebene die Profit-Marge, die im Verhältnis zum Umsatz wiederum den Break-Even-ACoS begründet.  

Deckungsbeitrag ACoS Amazon PPC Beispiel

  • VK-Preis je Stück = 20€ 
  • Gesamtkosten = 14€ 
  • Anteilige Fixkosten = 6€ 
  • Variable Kosten = 8€ 
  • Profit-Marge = 6€ 
  • Break-Even-ACoS = 6€ / 20€ = 0,3 (30%) 

Die Strategien von Werbekampagnen auf Amazon sollten im besten Falle nicht nur auf den Break-Even-ACoS abzielen, sondern darüber hinaus das Erreichen eines ambitionierten Ziel-ACoS ermöglichen. Für profitable Werbekampagnen sitzen die Experten von intomarkets an der ständigen Weiterentwicklung gewinnbringender Strategien, so dass Kunden in jeder Produktnische die bestmöglichen Erfolge erzielen.