Amazon Sponsored Ads – 5 Tipps zur Nutzung interner Amazon-Daten für Keywordrecherche

Im Folgenden bekommt ihr einen kompakten Überblick über fünf hilfreiche Methoden, wie man die interne Amazon Keyword-Recherche im Advertising-Bereich optimal nutzen kann. Der Fokus liegt hierbei darauf, wie man die internen Daten, die Amazon zur Verfügung stellt, gut analysieren und verwenden kann. Mit internen Daten sind jene Daten gemeint, die direkt aus Amazons Künstlicher Intelligenz (KI), bzw. dem im Hintergrund agierenden Machine Learning ermittelt werden.

In den folgenden fünf Bereichen steckt großes Potenzial:

Amazon Brand Guide

  • Amazon Suggested Keywords
  • Autovervollständigung der Suchbegriffe
  • Produktlistings – Seiten und Titel
  • Blick auf die Mitbewerber
  • Suchbegriffe Bericht

Auch für externe Daten gibt es natürlich viele gute Datentools. Praktische Amazon-Tools sind zum Beispiel Amalyze, Sellics, Helium10, MergeWords und MerchantWords. Dieser Artikel fokussiert sich allerdings auf die internen Methoden.

1. Amazons Suggested Keywords

Im Amazon Advertising Bereich gibt es die Funktion „Amazon Suggested Keywords“, wobei man Informationen für die Sponsored Products oder Sponsored Brands erhält. Bei der Erstellung von Sponsored Products muss man zunächst die manuelle Targeting-Option auswählen und dann herunterscrollen. Dort sieht man eine von Amazon vorgeschlagene Keyword-Liste. Amazon macht es dem Nutzer sehr einfach, indem man alle vorgeschlagenen Keywords und Gebote direkt mit einem Klick hinzuzufügen kann.

Allerdings sollte man nicht zu voreilig den Button drücken, womit alle Keywords hinzugefügt werden. Es kann nämlich immer vorkommen, dass dort irrelevante Keywords enthalten sind, auf die man natürlich kein Geld bieten möchte. Außerdem befinden sich in dieser Liste oft auch zu breitgefasste (broad) Keywords. Es lohnt sich also die Liste detailliert durchzuschauen, bevor man einfach alle Keywords bewirbt.

Vorteile Amazon Suggested Keywords

  • Schnelles Set-Up
  • Gute Mischung aus generischen und relevanten Keywords
  • Zeigt, wie gut Amazon dein Produkt kennt

Nachteile Amazon Suggested Keywords

  • Hohes Risiko irrelevanter Keywords
  • Hohes Risiko zu viel Geld auf generische Keywords auszugeben
  • Künstliche Intelligenz wird an der Stelle Probleme mit neuen oder nicht optimierten Produkten haben

2. Automatische Vervollständigung der Amazon Suchbegriffe (Autofill)

Wenn man auf dem deutschen Amazon-Marktplatz (amazon.de) beispielsweise den Suchbegriff „Kaffee“ in die Suchleiste eingibt, erhält man als Vorschläge von Amazon weitere Midtail-Keywords wie „Kaffeebohnen“, „Kaffeetasse“, „Kaffeebecher“ oder „Kaffee gemahlen“. Diese kann man hervorragend für eigene Optimierungen nutzen. Hieran sieht man, wonach bei Amazon die meisten Leute suchen, wenn sie das Keyword „Kaffee“ eingeben, also bei welchen Keywords das Suchvolumen besonders hoch ist.

amazon-auto-suggest-suchbegriffe-recherchieren

Es werden verschiedene Modifikationen angezeigt, wonach Kunden suchen. Hierunter befinden sich oft auch gute Longtail-Keywords wie „Kaffee Form in Beutel zum Abnehmen“ oder „Kaffee Adventskalender 2020“. Häufig werden außerdem beliebte Wettbewerber angezeigt. Ein Beispiel beim Suchbegriff „Kaffee“ ist z.B. „Kaffeevollautomat Bosch“. Des Weiteren werden dem Kunden in der Autofill-Funktion dazugehörige Nischen wie z.B. Zubehör oder Varianten angezeigt. Das sind hervorragende Cross-Selling-Optionen, mit denen man unbedingt arbeiten sollte.

Vorteile Amazon Autofill

  • Top-Keywords und Mitbewerber werden identifiziert
  • Viele Match Types
  • Setzt genau dort an, wo Amazon die Besucher (potenzielle Kunden) hinlenkt
  • Findet aktuelle Trends

Nachteile Amazon Autofill

  • Manueller Prozess ist relativ zeitaufwendig
  • Ähnliche Daten findet man auch unter Amazon Brand Analytics
  • Ergebnisse der Funktion müssen kontinuierlich aktualisiert bzw. erneuert werden, um auf dem Laufenden zu bleiben

3. Amazon Produktdetailseite und Titel

Der dritte Tipp zur Optimierung der Sponsored Ad Kampagnen bezieht sich auf die Produktlistings mit den Bullet Points und dem Titel. Man sollte in den Kampagnen auf alle Bestandteile des Titels wie Synonyme usw. bieten, sowie auf Amazon’s Choice und Listing Details. Auf dem folgenden Screenshot sieht man grün markiert ein Beispiel eines Titels der Kaffee-Kapselmaschine von Bosch. Typische Bestandteile sind Marke, Modell bzw. Variante, beschreibende Adjektive, Farbe usw.

Außerdem sollte man in jedem Listing den Platz in den Bullet Points für die Unterbringung von weiteren relevanten Keywords unbedingt nutzen. Dort erhalten die User beim Scrollen mehr detaillierte Produktinformationen. Genau dort können optimal USPs platziert werden.

Vorteile Produktlisting und Titel

  • Fundamentale SEO-Prinzipien
  • Hoch relevante Keywords
  • Die besten Platzierungen erreichen
  • Organische Rankings verbessern

Nachteile Produktlisting und Titel

  • Potenzial für doppelte Keywords erhöht, insbesondere auf gut optimierten Accounts
  • Wichtig doppelt zu kontrollieren

4. Blick auf die Konkurrenz

Wenn man sich nun in die Position eines Kunden auf Amazon hineinversetzt, achtet man sowohl auf den Preis als auch auf gute Bewertungen. Relativ weit unten auf der Produktdetailseite sieht man einen Abschnitt mit der Aufschrift „Wird oft zusammen gekauft“. Dort kann man sich hervorragend für das eigene Cross-Selling orientieren.

Denn auch ähnliche Artikel können einem weiterhelfen, da man sowohl den Namen der Konkurrenz als auch alle Keywords, die dort verwendet werden, nutzen kann.

Vorteile Konkurrenzanalyse

  • Finde Haupt-Konkurrenten sowie relevante Keywords und Produkte
  • Folge der Shoppers Journey auf Amazon

Nachteile Konkurrenzanalyse

  • Man könnte unnötig Zeit verlieren durch irrelevante oder nicht gut rankende Wettbewerber

5. Suchbegriffe Report

Der Suchbegriffe Bericht (engl. Search Term Report) ist eine wichtige Quelle für Keywords, die zu Klickkosten führen, ohne dabei eine Absatzsteigerung zu erzielen. Diese Informationen findet man in der Amazon Advertising Konsole unter „Kampagnen“, „Berichte“ und dann unter Advertising Berichte. Dann drückt man „Bericht erstellen“, damit man im nächsten Schritt auswählen kann, ob man Sponsored Products, Sponsored Brands oder Sponsored Brands Video schalten möchte. Bei Berichtstyp klickt man „Suchbegriff“ an und als Zeiteinheit „Zusammenfassung“. Den Berichtszeitraum wählt man für 30 Tage aus. Die Konfiguration im Advertising Bereich sieht folgendermaßen aus:

Daraufhin erhält man eine Tabelle mit mehreren Spalten. Besonders relevant sind die Spalten Targeting und Customer Search Term. Targeting meint die Keywords, auf die du bietest und Customer Search Term sind Suchanfragen, die durch Keywords aufgedeckt wurden. Diese kann man dann wieder nutzen, um sie für das eigene Targeting zu verwenden.

Hilfreich ist auch, dass man die Ergebnisse anschließend filtern kann. Dabei kann man die Ergebnisse nach Gesamt-Sales der letzten sieben Tage oder nach ACoS sortieren.

Vorteile Suchbegriffe Report

Nachteile Suchbegriffe Report

  • Sehr datenlastig
  • Benötigt ein sorgfältiges Advertising Set-Up (Automatische sowie breitgefasste Übereinstimmung der Keywords), um Variation zu haben

Fazit: Jeder kann Amazon Advertising.

Wie man sieht, ist Amazon Advertising absolut kein Hexenwerk und jeder kann die kostenlosen Tools von Amazon nutzen. Der exklusive Einblick in die wertvollen Kundendaten lohnt sich auf jeden Fall für jeden Seller. Ob in der Suchleiste, auf der Produktdetailseite oder im Titel – Nahezu überall kann mit kleinen Tricks jede Kampagne adjustiert werden.

 

Autor

  • Sina

    Content Creatorin, Social Media Enthusiastin und Online Marketing Expertin - bei intomarkets behält Sina den Überblick über alle Inhalte und Kanäle und lässt die Full-Service Amazon Agentur im richtigen Licht erscheinen.