Im Bereich Beauty und Drogerie wird es für Amazon-Händler immer schwerer

Wird es sich für Amazon-Händler in Zukunft überhaupt noch lohnen, Produkte anzubieten, bei denen sie nicht selbst der Hersteller sind? Wer in der oben genannten Kategorie Produkte verkauft wird sicherlich schon eine E-Mail von Amazon erhalten haben, in der mitgeteilt wurde, dass es für 50 Marken ab sofort zu Vertriebsbeschränkungen kommen wird. Genauer beschrieben, es gelten für diese Produkte neue „Anerkennungsvoraussetzungen“, die erbracht werden müssen.

Für Marken wie z. B. Calvin Klein, Christian Dior, Dolce & Gabbana, Diesel oder Victoria´s Secret müssen sich Händler nun eine Genehmigung von den jeweiligen Herstellern einholen. Diese Bestimmung gilt allerdings nicht nur für Amazon.de. Auch die Verkäufer auf dem englischen, französischen, italienischen sowie spanischen Amazon-Marktplätzen müssen diese Voraussetzung erfüllen.

Amazon Brand Guide

 

Eine schnelle Reaktion ist nun gefordert

Um nachzuweisen, dass man als Amazon-Händler verkaufsberechtigt ist, sollte folgendermaßen vorgegangen werden:

Amazon-Vertriebsbeschränkungen-BewerbungSellerCentral

Sollte es zum schlimmsten Fall kommen (es wird keine Genehmigung erteilt) sollten besonders FBA-Händler schnell reagieren und eine sogenannte „Removal Order“ auslösen. Amazon erstattet nämlich nur bis zum 25. März 2017 die Gebühren für die Rücksendung an den Händler. Laut onlinehändler-news.de heißt es wie folgt: “Sollte kein Rückruf der Ware bis zum 24. Mai bei Amazon eingehen, will Amazon die Ware in Übereinstimmung mit den FBA-Servicebedingungen und -richtlinien entsorgen.”

 

Wem dient diese neue Amazon-Bestimmung?

Durch das Reselling von Drittprodukten sind die Verkaufs-Preise in einigen Bereichen schon deutlich in den Keller gerutscht. Die Händler unterbieten sich teilweise massiv. Dabei spielt der Kampf um die Buy-Box sicherlich eine entscheidende Rolle, denn wer zuerst gesehen wird, bei dem wird in der Regel auch gekauft. Will Amazon dem mit der Vertriebsbeschränkung entgegen gehen oder wird noch ein weiteres Ziel verfolgt? Eine andere Vermutung liegt nahe, dass Amazon große Marken dazu bringen möchte, als Vendoren aufzutreten und an Amazon direkt zu verkaufen.

Was auch immer der genaue Grund dafür ist, diejenigen, die es ausbaden müssen sind die Händler, die keine Genehmigung für den weiteren Verkauf von Markenprodukten dieser 50 Brands erhalten haben.

Wie reagiert man, wenn das Lager auf einmal voll ist mit Produkten, die doch eigentlich über das größte Online-Shopping-Portal verkauft werden sollten? Habt ihr bereits Erfahrungen gemacht? Uns als Amazon-Agentur interessiert es natürlich sehr, wie ihr mit dem Thema Reselling umgeht. Schreibt uns gerne eure Erfahrungen oder eigene Berichte.

Eigene Produkte und eine eigene (starke) Brand als Lösung

Wieder einmal mehr zeigt diese neue Richtung von Amazon, wie wichtig eine eigene und vor allem starke Brand in Verbindung mit eigenen Produkten für Amazon-Seller ist. Generell ist nichts gegen das Thema Reselling zu sagen, allerdings ist der Preiskampf bei Drittprodukten gerade im Drogerie-Bereich enorm hoch und es drängt sich natürlich die Frage auf, wann diese Beschränkung auch für den deutschen Marktplatz sowie möglicherweise auch für andere Kategorien eingeführt wird. Ist man selbst der Hersteller und hält idealerweise vielleicht sogar noch ein Patent und/oder Geschmacksmuster für das eigene Produkt, ist man von solchen Beschränkungen sehr wahrscheinlich auch in Zukunft nicht betroffen.

Autor

  • Susan

    Susan ist bei intomarkets u.a. für die Optimierung und Keyword-Recherche zuständig und seit vielen Jahren in der Kreativ-Branche unterwegs. Amazon ist ihre Leidenschaft und daher bloggt sie auch gern regelmäßig darüber.