Wie funktioniert der Amazon A9 Algorithmus?

Um den Amazon A9 Algorithmus gibt es viele Mythen. Einige sind der Meinung „die eine Sache“ gefunden zu haben, mit dem dein Produkt direkt auf Seite 1 kommt. Diese Taktik mag vielleicht in den Anfängen von Amazon funktioniert haben, jetzt (November 2017) ist der Amazon Algorithmus jedoch komplexer geworden, unterschiedliche Faktoren spielen eine wichtige Rolle.

Grundsätzlich gilt es zu verstehen, dass Amazon versucht das relevanteste Produkt für die Suchanfrage auszuspielen. Hierbei geht es darum sowohl die Bedürfnisse des Kunden zu bedienen, als auch die meisten Provision für Amazon einzunehmen. Amazon versucht eine Sortierung anhand der Kaufwahrscheinlichkeit vorzunehmen.

Amazon Brand Guide

Die genauen Faktoren des Ranking Algorithmus kennt nur Amazon selbst. Die hier vorgestellten Erkenntnisse beruhen auf jahrelanger Erfahrung. Hierbei gibt es direkte und indirekte Faktoren auf den Amazon Algorithmus. Einige Faktoren werden durch andere Gegebenheiten beeinflusst, weswegen diese sich nur indirekt auf das Ranking auswirken. Durch eine gezielte Optimierung der Produkte (direkter Einfluss) lässt sich die Sichtbarkeit in der organischen Suche nachweislich steigern. Als Amazon-Agentur haben hat sich intomarkets u.a. auf Amazon-SEO spezialisiert und ist zu folgenden Erkenntnissen gekommen:

Amazon A9 Rankingfaktoren

A9 Algorithmus – direkter Einfluss: Click-Through-Rate (CTR)

Die Click-Through-Rate ist ein wichtiger Einflussfaktor für das langfristige organische Ranking. Wird das eigene Produkt bei den Suchergebnissen öfter angeklickt, als die Konkurrenz geht Amazon von einer höheren Relevanz für die jeweilige Suchanfrage aus. Dies führt vor allem dazu, dass das Produkt langfristig auf Seite 1 bleibt oder diese erreicht. Sowohl Klicks auf PPC Anzeigen, als auch organische Klicks haben Einfluss darauf.

A9 Algorithmus – indirekter Einfluss: Produktbewertungen / Amazon Rezension

Die Anzahl und Qualität der Bewertungen hat keinen direkten Einfluss auf das Ranking, jedoch auf die CTR. Der Kunde achtet genau auf die Anzahl und durchschnittliche Bewertungsanzahl der Produkte. Hierbei kommt es nicht darauf an deutlich mehr Bewertungen als der Konkurrent zu haben, sondern qualitativ hochwertige Bewertungen zu haben, die das eigene Produkt hervorheben. Ein Produkt mit 20 Bewertungen und 4,8 Sternen im Durchschnitt wird sich besser verkaufen als ein Produkt mit 500 Bewertungen und 2,5 Sternen im Durchschnitt.

A9 Algorithmus – indirekter Einfluss: Hauptbild

Das Hauptbild ist ein weiterer indirekter Einflussfaktor auf die CTR. Ein hochauflösendes / scharfes Hauptbild weckt das Interesse des Kunden und gibt ihm den ersten visuellen Eindruck des Produkts. Wie wichtig das Bild ist zeigt sich durch die neuste Anpassung auf der Suchergebnisseite. Abhängig von der Kategorie kann der Kunde sich jetzt die ersten beiden oder die ersten drei Bilder des Produktlistings anschauen, ohne auf das Produkt zu klicken. Aus diesem Grund sollte darauf geachtet werden, dass diese Bilder besonders hochwertig sind und das Produkt aus unterschiedlichen Perspektiven zeigen, um die Wahrscheinlichkeit auf einen Klick zu erhöhen.

A9 Algorithmus – indirekter Einfluss: Markenname

Ein bekannter Markenname erhöht die Wahrscheinlichkeit einen Klick zu erzielen enorm. Sollte die eigene Marke nicht bekannt genug sein, wie z.B. Nike ist es wichtig eine eindeutige bzw. einprägsame Marke zu wählen. Bei der Suche nach Backzubehör erweckt die Marke „Weihnachtsbäckerei“ mehr Vertrauen, als „International Trading Ltd.“, weil ein direkter Bezug vom Namen auf die Produkte geschlossen werden kann.

A9 Algorithmus – direkter Einfluss: Produkttitel

Der Produkttitel hat sowohl direkten, als auch indirekten Einfluss auf das Ranking. Der Kunde sucht nach Schlagwörtern im Titel und gleicht diese mit seiner Suchanfrage ab, je besser der Titel zur Suchanfrage passt desto größer ist die CTR. Hierbei ist es besonders wichtig, dass immer mehr Traffic über mobile Endgeräte generiert wird. Aus diesem Grund sollten die wichtigsten Amazon Keywords unter den ersten ca. 70 Zeichen dargestellt werden, mehr Zeichen werden mobil nicht dargestellt. Maximal sollten nicht mehr als 200 Zeichen im Titel verwendet werden.

Außerdem sollten die wichtigsten Keywords im Titel platziert werden, weil diese den höchsten Einfluss auf das Keyword-Ranking haben. Eine Produktoptimierung unter Amazon SEO Gesichtspunkten bietet hierfür die Grundlage.

A9 Algorithmus – direkter Einfluss: Bulletpoints

In den Bulletpoints sollten weitere Synonyme oder Mid-Tail Keywords auftauchen die zur Suchanfrage passen. Hier sollte der USP hervorgehoben werden. Wichtig bei den Bulletpoints ist, dass nur noch 1.000 Bytes insgesamt zur Verfügung stehen und 250 Bytes maximal pro Bulletpoint. Ist ein Bulletpoint länger als 250 Bytes wird dieser nicht mehr indexiert. Übersteigt die Gesamtanzahl der Bulletpoints 1.000 Bytes werden diese nicht mehr indexiert. Die wichtigsten Inhalte sollten sich unter den ersten drei Bulletpoints wiederfinden, weil nur diese mobil angezeigt werden. Will der Kunde sich alle fünf Bulletpoints anzeigen lassen muss er dies erst bewusst anklicken.

A9 Algorithmus – (in)-direkter Einfluss: Produktbeschreibung

Bei vielen Sellern hat sich die Meinung durchgesetzt, dass die Produktbeschreibung nicht indexiert wird, dem ist nicht so. Die Produktbeschreibung wird indexiert. Aus diesem Grund ist es wichtig hier noch weitere Keywords unterzubringen. Zusätzlich wird die Produktbeschreibung mobil vor den Bulletpoints angezeigt, deswegen ist es wichtig zu Beginn der Beschreibung eine klare Message zu definieren, bevor diese wieder durch „…“ abgekürzt wird und der Kunde erst drauf klicken müsste um weitere Informationen zu bekommen. Maximal 2.000 Bytes können bei der Produktbeschreibung verwendet werden.

A9 Algorithmus – indirekter Einfluss: Rhetorik

Die zielgruppengerechte Ansprache beim Aufbau des Produktlistings ist für alle Bereiche wichtig. Abhängig vom Produkt sollten unterschiedliche stilistische Mittel gewählt werden, um den Interessenten anzusprechen. Bei technischen Produkten kann eine nüchterne Auflistung der Fakten zielführender sein, als ein blumig geschriebener Fließtext.

A9 Algorithmus – direkter Einfluss: Verkaufshistorie

Amazon trackt den gesamten Verlauf des Produktes und zieht dies mit in die Platzierung ein. Hierbei spielen die CTR, Conversion, die gesamten Verkäufe und die Verkaufsentwicklung über den Zeitraum seit Veröffentlichung des Produktes eine Rolle. Produkte mit einer langfristig schlechten Verkaufshistorie haben es schwerer wieder im Ranking zu steigen, weil Amazon versucht die best konvertierenden Produkte oben zu platzieren, auf Grund der Vergangenheit geht Amazon davon aus, dass sich andere Produkte besser verkaufen. Aus diesem Grund ist bei „älteren“ Produkten eine höhere Geduld erforderlich, als bei neuen Produkten.

A9 Algorithmus – direkter Einfluss: Retourenquote

Genauso wie Amazon bestrebt ist die Produkte mit der höchsten Verkaufswahrscheinlichkeit weiter vorne zu platzieren, ist es für Amazon wichtig Produkte mit einer geringen Retourenquote weiter vorne zu platzieren. Eine geringere Retourenquote bedeutet höherer Einnahmen für Amazon und zufriedenere Kunden. Der Kunde scheint ein Produkt vorgefunden zu haben, welches seinen Vorstellungen entspricht.

A9 Algorithmus – indirekter Einflussfaktor: Verkäuferbewertungen

Die Anzahl und Qualität der Verkäuferbewertungen wirken sich indirekt auf das Produktlisting aus. Probleme beim Kundensupport oder unpünktlichen Lieferunge wirken sich negativ auf die Performance aus und können für ein schlechteres Ranking sorgen.

A9 Algorithmus – (in)-direkter Einflussfaktor: Verkäufe

Dass Amazon Produkte bevorzugt, die oft verkauft werden (bzw. häufiger verkauft werden als andere Artikel im direkten Vergleich), lässt sich nicht 100-prozentig belegen. Generell können aber Verkäufe den sogenannten „Bestseller-Rang“ (kurz „BSR“) positiv wie negativ beeinflussen. D.h. verkauft sich ein Produkt auf Amazon bspw. innerhalb von 24 Stunden in einer bestimmten Kategorie häufiger als das zweitbeste Produkt, so kann es (abhängig vom Gesamtumsatz in dieser Kategorie) das sogenannte „Bestseller-Badge“ erhalten. Dieses wiederum kann eine positive Wirkung auf das Kaufverhalten der Kunden haben, denn Menschen kaufen gerne das, was andere zuvor aus schon gekauft haben. Wiederum mehr Verkäufe können durchaus positiv vom A9 Alogirthmus registiert werden. Einfach erklärt und aus Sicht von A9: Das Produkt verkauft sich gut / besser also ist es bezogen auf bestimmte Suchanfragen relevant(er) also ist es innerhalb der Suchergebnisseite (SERP, Search Engine Result Page) besser platziert.

A9 Algorithmus – (in)-direkter Einflussfaktor: Kampagnen

Ähnlich wie bei den organischen Verkäufen können auch Sales und Klicks aus anorganischem Traffic einen Einfluss auf den A9-Algorithmus haben. Gemeint ist damit jede Form von Werbekampagnen, welche Traffic direkt auf die ASIN / Produktdetailseite leiten. Im Kontext von Amazon sind damit konkret das Programmatic Advertising und PPC (Pay Per Click) Advertising gemeint, welche gezielt für die Steigerung von Besuchern und Verkäufen eingesetzt werden können. Generell ist das Thema Amazon Advertising (nicht nur im Bezug auf den A9 und organische Keyword-Rankings) ein wichtiger Bestandteil für die Gesamtstrategie für Vendoren und Seller, die auf dem Marketplace agieren. Als spezialisierte Amazon Agentur helfen wir unseren Kunden europaweit mit gezieltem SEO, PPC und DSP Verkäufe zu steigern und Profite zu maximieren.